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Attraktiv und einfach – das digitalisierte NiederrheinRad
Bei einer Präsentation im Kreis Wesel wurden die vielen Vorteile deutlich.
Die Alarmanlage funktioniert: Laut piepsend macht sie darauf aufmerksam, dass gerade etwas Merkwürdiges mit dem NiederrheinRad passiert. Zum Glück besteht keine echte Gefahr. Schnell lässt sich der Piepton - durch befugte Hand - wieder abstellen. Diese kurzen Minuten vor dem Wellings Romantik Hotel zur Linde in Moers-Repelen verdeutlichten, dass das nun digitalisierte Verleihsystem auch gut gegen Diebstahl schützt - einer von vielen Vorteilen der NiederrheinRad-Modernisierung. Vor allem erleichtert sie den Betreiber der Verleihstationen die Arbeit und schafft mehr Komfort und Flexibilität für die Nutzer.
Das kommt gut an: In den ersten zwei Monaten seit der Umrüstung wurden bereits 623 Kundenkonten eröffnet und 673 individuelle Vermietungen registriert. Daraus ergeben sich Einnahmen von rund 4.000 Euro. Diese Zahlen nannte Landrat Ingo Brohl, Landrat des Kreises Wesel sowie Aufsichtsratsvorsitzender der Niederrhein Tourismus GmbH (NT), die das NiederrheinRad betreibt. „Das NiederrheinRad ist ein toller Markenbotschafter und ein etabliertes Angebot für unsere Gäste. Die Digitalisierung versetzt uns in die Lage, das Verleihsystem besser zu steuern und die Räder optimal und kundenfreundlich zu administrieren", so Brohl beim Vor-Ort-Termin am Hotel. „Jetzt ist es nicht nur schön, am Niederrhein zu radeln, sondern wird auch noch einfacher."
Vermietungsverträge und AGBs in Papierform sowie kopierte Personalausweise gehören beim NiederrheinRad der Vergangenheit an: Die rund 350 Räder - meist im typischen Grün - wurden mit modernen Schlössern ausgestattet. Seit dem Startschuss am 1. April können sie damit nicht nur per App digital gebucht, sondern auch sofort genutzt werden. Geradelt werden kann „klassisch" sowie mit elektrischer Unterstützung.
Zu den insgesamt 30 Verleihstationen am Niederrhein zählen auch das Wellings Romantik Hotel zur Linde und das Wellings Parkhotel in Kamp-Lintfort. „Die Rad-Nutzung bieten wir unseren Gästen bei Buchungen über die eigene Homepage als inklusive Leistung an", erklärt Hoteldirektor Jan Gebühr. Vor allem bei Gruppenreservierungen seien die digitalen Schlösser sehr hilfreich. „Früher mussten wir die gewünschte Anzahl Räder immer mit einer langen Kette reservieren bzw. sichern." Jetzt klappt alles per Smartphone, die Gäste können alles selbst regeln. Rund 40 NiederrheinRäder haben die zwei Hotels „auf Lager".
Eine weitere Station befindet sich an der Stadt- und Touristinformation am Rande der Moerser Altstadt. „Wir verfügen dauerhaft über zwei NiederrheinRäder und können bei Bedarf zeitnah weitere Räder anfordern", sagt Stadt-Wirtschaftsförderer Jens Heidenreich. Das Angebot sei sehr attraktiv für Besucher, zumal es allein in Moers fünf wunderbare Themenrouten für Radler gebe. Für Lukas Hähnel ist die modernisierte Form des NiederrheinRads „ein wichtiger Baustein für die Zukunft des Tourismus am Niederrhein und im Kreis Wesel", so der Leiter der EntwicklungsAgentur Wirtschaft (EAW).
„Wie bei allen großen Umstellungen gibt es einige kleinere Hürden, die aber inzwischen weitgehend beseitigt sind", betont NT-Geschäftsführerin Martina Baumgärtner. „Die meisten Nutzer kommen sehr gut mit der Technik klar. Die Verwendung von Apps ist Normalität geworden und erleichtert im besten Fall den Alltag und die Freizeit - so wie beim NiederrheinRad." Auf dieser Grundlage führt NT derzeit intensive Gespräche mit weiteren potenziellen Standorten, um das NiederrheinRad-Netz im Kreis Wesel sowie in der gesamten Region zu vergrößern.